Zwölf Mathetalente ausgezeichnet

Man nehme zwölf der größten Mathematiktalente Deutschlands, integriere sie in einen modernen und inspirierenden Lernort, addiere interessierte Gratulantinnen und Gratulanten und potenziere die Stimmung durch Hinzugabe einer großen Portion guter Atmosphäre. Das Ergebnis dieser kurzen Formel: die Preisverleihung für die Bundessiegerinnen und Bundessieger des Bundeswettbewerbs Mathematik 2023.

Teilnehmende der Preisverleihung sitzen im Hörsaal.

Als die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des im Februar 2024 abgeschlossenen Wettbewerbs die Einladung zur Preisverleihung erhielten, hörten einige von ihnen sicher zum ersten Mal vom Ort Daun in der Eifel, dem Sitz der LEPPER Stiftung, die seit 2020 strategischer Partner des Bundeswettbewerbs Mathematik ist. Nach der Ankunft in Koblenz, wo sie von Prof. Jürg Kramer, StD i. R. Karl Fegert und Patrick Bauermann als Vertreter des Wettbewerbs begrüßt wurden, begaben sie sich mit einem Shuttle-Bus auf die einstündige Fahrt, an deren Ende ein eckenloses, sechsstöckiges buntes Gebäude vor ihnen aufragte.

In Empfang genommen wurde die Gruppe dort von Prof. Helmut Willems, Direktor der Junior Uni Daun, ein 2023 eröffneter Lernort für Kinder von 4 bis 20 Jahren aus der gesamten Eifelregion. Bei Kaffee und Keksen kam man schnell und zwanglos in Kontakt, und auch die mit ihnen angereisten Familienmitglieder konnten im Rahmen von Führungen das Gebäude erkunden, bevor am späten Nachmittag die feierliche Preisverleihung begann.

Zwölf außergewöhnliche Talente werden ausgezeichnet

In dieser wurden die anwesenden Bundessiegerinnen und Bundessieger ausgezeichnet. Mitglieder des Auswahlausschusses, der in der letzten Wettbewerbsrunde einstündige Fachgespräche mit den Kandidatinnen und Kandidaten führt, hatten zur Vorstellung einzelne Laudationes geschrieben, die während der jeweiligen Gänge auf die Bühne verlesen wurden. Dort erwarteten die Mathetalente Handshakes, Urkunden, ein individuelles Siegerfoto und andauernder Applaus. Die Aufnahme in die deutsche Studienstiftung, die Einladung zu einem Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut sowie Geldpreise des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hatten sie bereits vor der Veranstaltung erhalten. 

Moderator Dr. Thoralf Räsch führte in lockerer Weise durch den Abend, verband mathematischen Sachverstand mit charismatischem Humor und schaffte ein Wohlfühlambiente für alle Gäste, insbesondere die Ausgezeichneten. Dieses Klima transportierte auch der Hausherr Willems jederzeit, besonders in seiner Begrüßung, in der er auf die rationale Bedeutung der Mathematik ebenso wie auf die ihr innewohnende faszinierende Mystik hinwies. Georg Ehrmann vom Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz als Vertreter der Kultusministerkonferenz griff diese Verbindung in seinem Grußwort auf und appellierte an die Bundessiegerinnen und Bundessieger, ihr Talent in den nächsten Jahren zunächst ehrgeizig zu nutzen, sich aber auch darum zu bemühen, der nächsten Generation Zugänge zur Mathematik zu verschaffen. 

Mathematische und musikalische Reisen durch die Jahrhunderte als Programm

„Wenn andere einen Vortrag halten, beginnen sie mit einer Anekdote. Wenn Prof. Albrecht Beutelspacher einen Vortrag hält, ist es eine komplette Geschichte.“ So fasste der Moderator seine Gefühlswelt nach dem Festvortrag „Mathematik und Musik – das pythagoreische Komma“ zusammen. Der so Gelobte hatte die Zuhörer zuvor knapp 2.600 Jahre in die Vergangenheit zu einer von Pythagoras besuchten Schmiede entführt und entließ sie im 18. Jahrhundert beim wohltemperierten Klavier von Johann Sebastian Bach. Dabei spielte er auf seinem Monochord verschiedene Töne, die er durch unterschiedliche Seitenverhältnisse erzeugte, und erklärte, warum Musiker mit sehr gutem Gehör bisweilen einen Achteltonschritt vermissen. Nichts vermissen hingegen ließ das „Duo Rulao Rupnik“, das mit rumänischen Volkstänzen und Stücken von u.a. Bach und Piazzolla der Veranstaltung einen feierlichen musikalischen Rahmen gab. 

Nach einem gemütlichen Ausklang der Veranstaltung machten sich die Preisträgerinnen und Preisträger mit dem Shuttlebus auf den gemeinsamen Rückweg nach Koblenz, wo sie am nächsten Morgen die Festung Ehrenbreitstein besichtigten. Einige von ihnen werden ganz bestimmt auch bei der nächsten Preisverleihung des Wettbewerbslaufs 2024 als dann mehrmalige Bundessiegerinnen und -sieger am 3. April 2025 in Köln dabei sein.

Gruppenfoto mit allen Teilnehmenden der Bundessiegerpreisverleihung in Daun.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Acht Mathetalente konnten den Bundessieg zum ersten Mal erringen: Philippos Dimitriou (Freising), Dmitrii Galatenko (Göttingen), Benjamin Graf (Naila), Johannes Raitz von Frentz (Lehrte), Constantin Torp (Bremen), Philip Trebst (Köln), Réka Amélie Wagener (Siegen) und Antonia Zerbs (München). Daneben konnten sich Torben Frederik Grabbel (Hamburg), Linus Hillenherms (Köln), Juri Kaganskiy (Berlin) und Lars Krabbenhöft (Höchstadt) über ihren zweiten Bundessieg freuen. Ihren dritten Titel feierten Oliver Mettin Cairos (Berlin), Alexander Koblbauer (Simbach a. Inn) und Henrik Schlüter (München). Boldizsár Mann (Essen) errang bereits einen vierten Titel in Folge.

 

Teilnehmende der Preisverleihung besichtigen die Junior Uni Daun.

Die Preisträger und ihre Familienmitglieder konnten im Rahmen von Führungen das Gebäude der Junior Universität Daun besichtigen. 

Zwei Bundessieger im Gespräch.

Als Preise gab es u.a. die Aufnahme in die deutsche Studienstiftung, die Einladung zu einem Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut sowie Geldpreise. 

Erwachsene Teilnehmer der Bundessiegerpreisverleihung im Gespräch.

Bei Kaffee und Keksen kam man schnell und zwanglos in Kontakt.

Kontakt

Patrick Bauermann
Matthias Bunk