Die Internationale Mathematik-Olympiade ist ein Klausurwettbewerb für Schülerinnen und Schüler, die Spaß am Lösen schwieriger mathematischer Aufgaben haben. Sie wurde 1959 auf Initiative Rumäniens ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich in einem anderen Gastland veranstaltet. Heute sind bei einer IMO über 100 Länder aus der ganzen Welt vertreten.

Jedes teilnehmende Land schickt eine Delegation aus sechs Schülerinnen und Schülern zur IMO. Der Wettbewerb selbst ist aber ein Einzelwettbewerb. In Deutschland werden die Team-Mitglieder über einen mehrstufigen Auswahlwettbewerb ermittelt.

Um am Auswahlwettbewerb zur IMO teilnehmen zu können, musst du dich erfolgreich an der zweiten Runde des Bundeswettbewerbs Mathematik, der Bundesrunde der Mathematik-Olympiade in Deutschland oder als Landessieger am Wettbewerb "Jugend forscht", Fachgebiet Mathematik, beteiligt haben. Außerdem musst du noch eine Schule in Deutschland besuchen bzw. in Deutschland leben und darfst zum Zeitpunkt der IMO nicht älter als 20 Jahre sein.

Der Auswahlwettbewerb zur Internationalen Mathematik–Olympiade beginnt jedes Jahr Ende November oder Anfang Dezember mit zwei Klausuren. Bist du teilnahmeberechtigt, wirst du von uns zu diesen Klausuren eingeladen und deine Schule über deine Einladung informiert. Die Klausuren werden dann an zwei Terminen an deiner Schulen geschrieben. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Gehörst du zu den 16 besten Teilnehmenden der Auswahlklausuren, wirst du zu fünf Vorbereitungsseminaren, die von Februar bis Mai stattfinden, eingeladen, bei denen erfahrene Mathematikerinnen und Mathematiker dich mit wichtigen Lösungsstrategien vertraut machen. Das Abschlussseminar findet traditionell im berühmten Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach (MFO) im Schwarzwald statt. Durch weitere sieben Klausuren im Verlauf der Seminare werden die sechs Mitglieder der deutschen IMO-Mannschaft endgültig ausgewählt.

Das Team reist für etwa zehn Tage an den Austragungsort der IMO. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen findet dann jeweils eine viereinhalbstündige Klausur statt, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer je drei Aufgaben lösen müssen. Als Hilfsmittel sind nur Schreibzeug, Zirkel und Geo-Dreieck zugelassen. Die Korrektur und Bewertung der Lösungen nehmen die jeweiligen Delegationsleitenden vor. Sie wird von Mathematikerinnen und Mathematikern des gastgebenden Landes, den so genannten Koordinatoren, mit der Korrektur der übrigen Lösungen abgestimmt. Dabei wird auch die Punktbewertung endgültig festgelegt. Zum Abschluss gibt es eine große feierliche Preisverleihung mit allen teilnehmenden Teams und Vergabe der Medaillen.

Bei der IMO werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen in der Einzelwertung sowie Anerkennungen für eine vollständig richtig gelöste Aufgabe vergeben.

Die Mitglieder der IMO-Mannschaft durchlaufen mit dem letzten Vorbereitungsseminar zugleich ein integriertes Auswahlverfahren zur Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes und werden mit Beginn eines Studiums an einer wissenschaftlichen oder technischen Hochschule durch ein Stipendium der Studienstiftung gefördert.

Nein. Neben dem fachlichen Wettstreit steht vor allem die Begegnung mit Mathe-Begeisterten aus anderen Ländern und das Kennenlernen des Austragungsortes, der jedes Jahr neu gewählt wird, im Vordergrund. Daher wird außerhalb der Klausuren auch immer ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten, zum Beispiel Kennenlern-, Spiele- und Sportabende, Stadtführungen und Ausflüge oder Vorträge und Gespräche mit bekannten Mathematikerinnen und Mathematikern.

Träger des Wettbewerbs ist das Talentförderzentrum Bildung & Begabung, für die Durchführung ist die Geschäftsstelle des Bundeswettbewerbs Mathematik zuständig. Der Auswahlwettbewerb und die Teilnahme an der IMO werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.