JuMa nutzt vorhandene Kompetenzen zur bundesweiten Förderung des mathematischen Nachwuchses. Ein breites Netzwerk Ehrenamtlicher der Bundesweiten Mathematik-Wettbewerbe unterstützt das Programm, wodurch auf jahrelange Erfahrung in der Förderung mathematischen Nachwuchses zurückgegriffen werden kann. Sie verstehen JuMa als wertvolle Ergänzung zu den etablierten Wettbewerben, da den Teilnehmenden im Programm Wissen und Lösungsstrategien vermittelt werden, was grundlegend für die Wettbewerbspraxis ist.
Gleichzeitig erfüllt das Programm eine der gegenwärtig meist genannten Anforderungen an das deutsche Bildungssystem: die gezielte Förderung des MINT-Nachwuchses. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD zur 19. Legislaturperiode steht hierzu, dass die Regierung Wettbewerbe im MINT-Bereich weiter fördern möchte. Da JuMa die Verbreiterung von mathematischem Wissen mit der Orientierung an Wettbewerben vereint, stellt es eine umfängliche Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels dar.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Programms ist die Förderung von Mädchen im Bereich Mathematik. Derzeit ist etwa ein Drittel aller Teilnehmenden weiblich. Insbesondere in den jüngeren Jahrgangsstufen werden verstärkt Mentorinnen und Koordinatorinnen in das Programm eingebunden, die eine Vorbildfunktion für die Mädchen einnehmen. Eine Vernetzung mit relevanten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern im Bereich Mathematik kann somit frühzeitig gewährleistet werden.
JuMa richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 11. Um in das Förderprogramm für begabte Jugendliche aufgenommen zu werden, müssen Schülerinnen und Schüler bereits erfolgreich an mathematischen Wettbewerben wie der Mathematik-Olympiade oder anderen mathematischen Wettbewerben in ihrem Bundesland teilgenommen haben. Wer dabei besonders positiv auffällt, kann von den jeweiligen Landesbeauftragten bzw. Verantwortlichen für Mathematik-Wettbewerbe des Landes für eine Teilnahme an JuMa vorgeschlagen werden. Die Anzahl der Vorschläge pro Bundesland ist begrenzt und in einem Verteilungsschlüssel festgelegt.
Jedes Jahr werden durch JuMa insgesamt etwa 300 Schülerinnen und Schüler in den vier Jahrgangsstufen gefördert. Dabei ist der Jahrgang 7/8 der größte und der Jahrgang 10/11 der kleinste.
Für eine Teilnahme müssen Schülerinnen und Schüler von einer für die Mathematik-Wettbewerbe in ihrem Bundesland verantwortlichen Person vorgeschlagen werden. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.
Normalerweise ist ein Einstieg in Klasse 7 vorgesehen, damit alle Teilnehmenden auf dem gleichen Wissensstand sind. Ein Quereinstieg in eine der höheren JuMa-Jahrgangsstufen ist jedoch in begründeten Einzelfällen und auf Vorschlag der Landesbeauftragten bzw. Verantwortlichen für Mathematik-Wettbewerbe des Bundeslandes möglich.
Ein JuMa-Jahr dauert von April bis Januar. Für jede der JuMa-Jahrgangsstufen 7/8, 8/9, 9/10 und 10/11 werden Korrespondenzzirkel angeboten. Da in die Zeit eines JuMa-Durchlaufs ein Schuljahreswechsel fällt, wird in dem Programm von den Klassenstufen 7/8, 8/9, 9/10 und 10/11 gesprochen.
Jede Jahrgangsstufe wird von zwei Jahrgangsstufenkoordinatoren geleitet. Im Jahresverlauf erhalten die Teilnehmenden - abhängig von der Klassenstufe - vier bis sechs Korrespondenzbriefe. Jeder dieser Briefe befasst sich mit einem speziellen mathematischen Thema, enthält Aufgaben dazu und gegebenenfalls weiterführende Studienaufträge. Die eingereichten Lösungen werden von einem Mentor oder einer Mentorin korrigiert und kommentiert zurückgesendet. Die Mentoren vergeben für alle bearbeiteten Aufgaben Punkte und melden diese für jeden Brief an die Jahrgangsstufenkoordinatoren. Am Ende des JuMa-Durchlaufs qualifizieren sich die Besten für den nächsten Durchgang und werden für die nächsthöhere Jahrgangsstufe eingeladen.
Für die Teilnehmenden ab Jahrgangsstufe 8/9 finden zusätzlich zwei viertägige Seminare (Freitag bis Montag) im Frühsommer und November/Januar statt. Dort vermitteln erfahrene Dozentinnen und Dozenten den Mathematiktalenten tiefergehendes mathematisches Grundwissen. Zum Abschluss jedes Seminars wird eine Klausur geschrieben, um die Lernerfolge zu überprüfen, deren Ergebnis in die Jahresbewertung miteinfließt.
Ja, ein Abbruch ist möglich. Wir empfehlen allerdings, zunächst das Gespräch mit dem Mentor oder der Mentorin zu suchen. Besteht dennoch weiterhin der Wunsch, das Programm zu beenden, bitten wir darum, den jeweiligen Mentor, die Jahrgangsstufenkoordinatoren sowie die Geschäftsstelle in Bonn zu informieren.
Ein Wiedereinstieg zu einem späteren Zeitpunkt ist dann jedoch nicht mehr möglich.
Träger des Programms ist das Talentförderzentrum Bildung & Begabung, für die Durchführung ist die Geschäftsstelle der Bundeweiten Mathematik-Wettbewerbe zuständig.