Sechs Medaillen für Deutschland
Internationale Mathematik-Olympiade in Japan
Bei der Internationalen Mathematik-Olympiade (IMO) in Japan haben alle sechs deutschen Teilnehmer eine Medaille gewonnen. Die Schüler hatten sich in den vergangenen Tagen in Chiba mit den besten Nachwuchs-Mathematikern der Welt gemessen. In der Gesamtwertung belegt das deutsche Team damit einen guten 20. Platz. Das Turnier, an dem jährlich Jugendliche aus über 100 Ländern teilnehmen, fand bereits zum 64. Mal statt.
Die jungen Mathe-Asse mussten in zwei Klausuren jeweils drei komplexe Aufgaben lösen, die das Schulniveau deutlich übersteigen. Aus dem deutschen Team errangen Juri Kaganskiy (Berlin, 12. Klasse), Boldizsár Mann (Essen, 12. Klasse) und Paul Jakob Schmidt (Osterode, 12. Klasse) olympisches Silber. Bronzemedaillen gingen an Leonard Kottisch (Oldenburg, 11. Klasse), Florian Elbrandt (Hannover, 13. Klasse) und Philipp Siegert (Erlangen, 12. Klasse). In der Gesamtwertung belegt Deutschland damit von 112 teilnehmenden Nationen den 20. Platz – von den Teilnehmerländern aus der Europäischen Union landeten nur Rumänien und Italien vor der deutschen Mannschaft. Bestes Team war die Mannschaft aus der Volksrepublik China, vor den USA und Südkorea. Betreut wurde die deutsche Delegation von Prof. Dr. Uwe Leck vom Institut für Mathematik der Europa-Universität Flensburg und dessen Stellvertreter Dr. Eric Müller aus Villingen-Schwenningen.
Im Auswahlverfahren für die IMO hatten sich die Schüler zunächst beim Bundeswettbewerb Mathematik und der Mathematik-Olympiade in Deutschland erfolgreich durchgesetzt. Die besten 16 deutschen Kandidatinnen und Kandidaten durchliefen anschließend zwischen Januar und Juni eine Reihe von Vorbereitungsseminaren. In insgesamt sieben Klausuren mussten die Schüler in diesem Zeitraum ihre Olympiareife unter Beweis stellen.
Patrick Bauermann, Leiter der Bundesweiten Mathematik-Wettbewerbe: „Mathematik ist eine Schlüsseldisziplin für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Wir gratulieren unseren sechs IMO-Teilnehmern zu diesem erfreulichen Ergebnis und wünschen Ihnen einen guten Start in eine erfolgreiche mathematische Karriere.“
Die deutsche Delegation nach der Preisverleihung: (von links nach rechts): Jens Reinhold (Beobachter), Hana (Guide), Juri Kaganskiy, Florian Elbrandt, Philipp Siegert, Boldiszár Mann, Paul Jakob Schmidt, Leonard Kottisch, Uwe Leck (Delegationsleiter), Eric Müller (stellv. Delegationsleiter).
Über die Internationale Mathematik-Olympiade
Die Internationale Mathematik-Olympiade ist ein Klausurwettbewerb für talentierte Schülerinnen und Schüler, die sich im internationalen Vergleich messen möchten. Sie wurde 1959 auf Initiative Rumäniens ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich in einem anderen Gastland veranstaltet. Inzwischen sind regelmäßig fast 700 Mathe-Asse aus über 100 Ländern am Start.
Gastgeber der 64. Auflage des Turniers war in diesem Jahr Japan; 2024 wird die IMO in Großbritannien stattfinden. In Deutschland werden der Auswahlwettbewerb sowie die Vorbereitungsseminare über die Bundesweiten Mathematik-Wettbewerbe des Talentförderzentrums Bildung & Begabung organisiert.
Das Maskottchen der deutschen Mannschaft, die Mathematigerin, während des Vorbereitungsseminars zur IMO.
Gruppenfoto mit dem kolumbianischen Team.
Die Vorbereitungen zur feierlichen Preisverleihung.
Gruppenfoto vor der Niju-Brücke am Kaiserpalast.